Bei Zahnimplantaten lassen sich fünf Anwendungsfälle unterscheiden:

Es fehlt ein Zahn.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten für die Therapie diese so genannte kleine Schaltlücke zu schließen: entweder eine konventionelle Brücke (solange es kein Endzahn ist) oder ein Einzelzahnimplantat.
Gegenüber der Brücke hat das Einzelzahnimplantat einen entscheidenden Vorzug: Die Zahnlücke lässt sich in der Regel ohne das Überkronen der Nachbarzähne schließen. Damit bleibt der wertvolle natürliche Zahnbestand unversehrt erhalten. Für ein Zahnimplantat spricht auch, dass es einen natürlichen Knochenabbau in der Zahnlücke verhindert.

Es fehlen mehrere Zähne.
Eine größere Zahnlücke ist der klassische Fall für eine Mehrfachbrücke (große Schaltlücke). Aber bei herkömmlichen Brücken müssen die gesunden Nachbarzähne beschliffen werden, um den Zahnersatz zu befestigen. Ein Mehrfachzahnimplantat dagegen kommt ohne die Beschleifung aus und schützt so die echten und gesunden Zähne. Und bewahrt in jedem Fall den Kieferknochenbestand, der ansonsten in einer Zahnlücke normalerweise abnimmt, was Stabilität und Funktion des gesamten Kiefers beeinträchtigen kann. Zusätzlich hat der Patient bei der Zahnimplantation die Wahl zwischen einer Brücke oder Einzelkronen, die ästhetisch und funktionell von den natürlichen Zähnen nicht mehr unterscheidbar sind.

Es fehlen die hinteren Zähne.
Bei dieser so genannten Freiendsituation musste der Patient bisher immer ein Teilgebiss tragen. Die Zahnimplantologie erspart dem Patienten diesen herausnehmbaren Zahnersatz, in dem sie durch ein Mehrfachzahnimplantat Brücken oder Einzelkronen dauerhaft im Kiefer verankert.

Es fehlen alle Zähne im Ober- oder/und Unterkiefer.
Zu den beeindruckendsten Leistungen der Zahnimplantologie zählt zweifellos die Wiederherstellung eines Gebisses aus einem völlig zahnlosen Kiefer. Während der herkömmliche Zahnersatz in einem herausnehmbaren Gebiss für Unter- oder/und Oberkiefer besteht – mit allen bekannten Nachteilen – hat die Zahnimplantologie für diesen Bereich verschiedene Verfahren entwickelt.
Die Bandbreite der Behandlungsmethoden reicht hier von der stabilen Befestigung einer vorhandenen Prothese bis zur Implantation einer Prothese, die direkt an den Kieferkamm angepasst den Gaumen frei lässt und im Gegensatz zur normalen Prothese wahlweise fest verankert oder herausnehmbar ist.