Schmerzhafte EntzndungZahnimplantate sind die ideale Alternative zum Zahnersatz. Sie sind von den natürlichen Zähnen nicht zu unterscheiden, sitzen perfekt im Kiefer und halten lange Jahre. Daneben sind Zahnimplantate nicht billig; sie sollen – möglichst – ein Leben lang halten. Doch dabei gibt es ein großes Problem: die sogenannte Peri-Implantitis. In der Regel haben die wenigsten Menschen davon gehört, bevor sie sich ein Implantat einsetzten lassen. Peri-Implantitis ist eine Entzündung des Zahnfleisches, die zum Verlust des Implantats führen kann.

Was ist Peri-Implantitis?

Peri-Implantitis ist eine Entzündung, die das weiche Gewebe des Zahnfleisches betrifft, das sich um das Zahnimplantat befindet. Zu Beginn der Entzündung und auch noch im frühen Stadium kann die Entzündung gut behandelt und ausgeheilt werden. Verpasst man jedoch diesen Zeitpunkt, der in der Fachsprache als Mukositis bezeichnet wird, muss man meist mit sehr unangenehmen Folgen rechnen.

Bereitet sich die Entzündung nämlich ungehindert und unbehandelt aus, entwickelst sich daraus eine Peri-Implantitis. Dann entzündet sich das weiche Gewebe, das das Implantat umgibt immer weiter. In diesem Fall erfolgt der Abbau der Knochen, was dazu führt, dass das Implantat keinen Halt findet und verlorengeht. Peri-Implantitis ist irreversibel, aber behandelbar. Und eine Behandlung sollte auch unbedingt gemacht werden, denn bleibt sie aus, droht im schlimmsten Fall der Verlust des gesamten Implantats.

Ursachen der Peri-Implantitis

Die Ursachen, welche Peri-Implantitis auslösen, kann man mit denen von Parodontitis vergleichen. Dazu zählen

  • mangelhafte Mundhygiene
  • Rauchen
  • hormonelle Veränderungen
  • ständiger Stress sowie
  • Diabetes .

Ebenfalls ursächlich ist es, wenn das Zahnimplantat im Kieferknochen schlecht einheilt.

Es gibt daneben aber auch noch weitere Faktoren, die eine Peri-Implantitis begünstigen. Dazu zählen:

  • Osteoporose
  • hormonelle Umstellungen
  • bestimmte Medikamente, wie Immunsuppresiva
  • allgemeine Erkrankungen des Patienten, die sich auf die Zähne auswirken können

Peri-Implantitis vorbeugen

Wie auch bei natürlichen Zähnen machen die Bakterien vor Implantaten nicht Halt. Zahnbeläge müssen regelmäßig entfernt werden, was jeder mit gründlichem Zähneputzen erreichen kann. Um das besonders gründlich zu erreichen, empfehlen viele Zahnärzte den Trägern von Implantaten, eine elektrische Zahnbürste zu verwenden.

Mit einer elektrischen Zahnbürste erreicht man leichter die Stellen im Mundraum, die besonders von Ablagerungen betroffen sind. Außerdem putzen elektrische Zahnbürsten gründlicher und gleichzeitig schonender als eine Handzahnbürste.

Symptome der Peri-Implantitis

Die ersten Anzeichen für eine Entzündung sind Verfärbungen des Zahnfleisches. Es wird rot und verursacht Schmerzen. Die Schmerzen müssen nicht stark sein, sind aber mit dem verfärbten Zahnfleisch erste Anzeichen dafür, dass eine Entzündung vorliegt. Im Prinzip sind die Anzeichen und Symptome einer beginnenden Peri-Implantitis mit denen einer Parodontitis vergleichbar.

Ist die Entzündung schon weiter fortgeschritten, treten Schmerzen in den Knochen des Kiefers auf. Das Zahnfleisch weicht um das Implantat zurück und lockert dieses.

Die Symptome sind für Laien kaum erkennbar. Um so wichtiger sind die regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt und die professionelle Zahnreinigung.

Diagnose der Peri-Implantitis

Für das Erstellen der Diagnose verwendet der Zahnarzt den Peri-Implantitis Markertest. Mit diesem ist es möglich, den parodontalen Abbau des Gewebes nachzuweisen, aber auch eine frühzeitige Erkennung des, nicht sichtbaren oralen Knochenabbaus. Der Test wird in wenigen Minuten ausgewertet, für den Patienten ist der Test schmerzfrei.

Folgen von Peri-Implantitis

Bei einer nicht behandelten Implantitis breitet sich die Entzündung aus und befällt den Knochen. Der Abbau des Kieferknochens erfolgt. Das Problem ist, dass sich der geschädigte Kieferknochen nicht selbständig regenerieren kann und damit verloren geht. Je mehr Kieferknochen abgebaut wird, desto sicherer ist der Verlust des Implantats.

Behandlung

Die Behandlung erfolgt beim Zahnarzt. Ziel ist es, die Bakterien, welche für die Entzündung ursächlich sind, zu beseitigen. Befindet sich die Peri-Implantitis noch am Anfang, kann man sie meist noch mit speziellen Mundspülungen und einer professionellen Zahnreinigung in den Griff bekommen. Meist wird auch der Einsatz eines Antibiotikums in Betracht gezogen, da die Erkrankung von Bakterien hervorgerufen wird.

Ist bereits der Kieferknochen betroffen, ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Dabei wird die Knochentasche mit zusätzlichem Material wieder aufgebaut. Das Ergebnis: Das Implantat sitzt wieder sicher im Knochen und die Entzündung kann ausheilen.